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«Reisemüschterli» - Eindrücke aus Tansania.3

Spuren Schweizer Brüder

Mit dem Provinzvikar besuche ich verschiedene Niederlassungen in der Region um Ifakara. Auf dem Weg dorthin erklärt er mir, dass die Schweizer Kapuziner hier sehr gute Arbeit geleistet haben. Für viele afrikanische Brüder sind sie bis heute Vorbild. Sie suchten Antwort auf die Frage, was die Menschen in dieser Region besonders brauchten und kamen in groben Zügen erfasst auf folgendes Resultat: bessere Gesundheitsversorgung, Bildung und religiöse Unterweisung und Gemeindeaufbau. Mit grossem Engagement stellten sie sich diesen Aufgaben. Immer wieder sind Spuren von ihnen zu entdecken, auch an Orten, von denen sich die Schweizer Kapuziner altersbedingt schon lange zurückgezogen haben. Zum Beispiel finde ich in Mchombe am Anschlagbrett ein Gebet von Br. Egfrid in Swahili und Deutsch, obwohl er schon einige Jahre nicht mehr dort wohnt. Einheimische Brüder erzählen mir, wer von den Schweizern alles bereits hier gewesen sei. Auf Klosterfriedhöfen finde ich Schweizer Namen auf Grabkreuzen. Auch kulinarische Hinterlassenschaften sind zu entdecken. Da sitze ich mit drei afrikanischen Brüdern in Mbingu am Frühstückstisch und koste von einem Gebäck, dass wie kleine «Schenkeli» aussieht und auch so schmeckt. Mit meinen bescheidenen Englischkenntnissen versuche ich meine Überraschung auszudrücken und den Brüdern zu erklären, dass es bei uns dieses Gebäck in ähnlicher Form auch gibt und vor allem in der Fastnachtszeit genossen wird. Auf die Frage, wie dieses Gebäck auf Swahili heisst, kommt dann die prompte Antwort eines afrikanischen Bruders: «Schenkeli».

Br. Kletus lebt von Februar bis Ende April bei den Kapuzinern in Tansania. In der Reihe «Reisemüschterli, Eindrücke aus Tansania» teilt er einige Erlebnisse und Gedanken während dieser Zeit mit uns.