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«Reisemüschterli» - Eindrücke aus Tansania.5

Geburtstagsparty à l’Afrika

Dieses Jahr wird es für mich keine Geburtstags Feierlichkeiten geben. So habe ich es mir jedenfalls vorgestellt im fernen Afrika. Aber es kam anders. Der Provinzvikar erfuhr durch mich am späten Nachmittag, dass ich wieder ein Jahr älter geworden sei. So gab es am darauf folgenden Abend ein Festessen: Reis, Gemüse, verschiedenes Fleisch, Früchte und ausnahmsweise Wein oder Bier zum Essen. Da ich in Kasita im Noviziatskloster zur Zeit weile, hatten die Novizen etwas vorbereitet. Eine Blumenkette wurde mir beim Essen umgehängt. Zum Essen begleitete uns Céline Dion aus einer grossen Box mit ihrem Gesang. Nach dem Essen wurde singend und tanzend ein Sekt, ein Kuchen und ein Messer herein getragen. Den Sekt öffnete dann ein Novize, nachdem die Oberen die Flasche berührt haben. Im Dunkeln auf einen Countdown hin, durfte ich den Kuchen anschneiden. Es wurden kleine Stücke geschnitten und mit einem Zahnstocher bestückt. Zuerst steckt mir der Provinzvikar ein Stückchen Kuchen in den Mund, dann war ich bei ihm an der Reihe. So ging es dann mit ausgewählten Brüdern weiter. Alle ausgewählten hatten in irgend einer Form Leitungsfunktionen im Haus. Natürlich wurde auch der Sekt kredenzt und mit allen angestossen. Mit einem Gesang und viel Bewegung wurden der Provinzvikar und ich als Gäste willkommen geheissen. Es folgten kurze Reden. An die Worte des Provinzvikars werde ich mich noch lange erinnern. Er verbrachte zweimal einige Zeit im Kapuzinerkloster Olten und hat durch die Gemeinschaft vor Ort viel Gastfreundschaft erfahren. So meinte er, dass es eben so sei bei den Kapuzinern: «Wir sind Brüder und können uns schnell mal anderswo bei Kapuzinern zuhause fühlen, über den Kontinent hinaus.» 

Br. Kletus lebt von Februar bis Ende April bei den Kapuzinern in Tansania. In der Reihe «Reisemüschterli, Eindrücke aus Tansania» teilt er einige Erlebnisse und Gedanken während dieser Zeit mit uns.