«Reisemüschterli» - Eindrücke aus Tansania.6
Was auffällt in der Kapuziner Provinz Tansania sind die vielen einheimischen jungen Brüder. Kapuziner werden boomt hier. Es gibt Jahre, in denen nicht alle geeigneten Bewerber aufgenommen werden können. Zur Zeit bereiten sich in Ifakara 14 Postulanten auf’s Noviziat vor. Das Postulat dauert rund ein Jahr. Dabei erhalten die Interessenten Einblick in das Ordensleben und übernehmen Aufgaben im Kloster. Auch eine Einführung in die verschiedenen Gebetsformen und andere ordensrelevante Bereiche wird ihnen geboten. Entscheiden sich der Interessent und die Ordensoberen für einen Eintritt, findet der junge Bruder Aufnahme im Noviziats Kloster in Kasita (Mahenge). Aktuell leben hier 22 Novizen aus Tansania, Kenia und Malawi. Sie müssen das 20. Altersjahr erreicht haben. Der älteste unter ihnen ist 30 Jahre alt. Die Gemeinschaft, bestehend aus sechs weiteren Brüdern versorgt sich selbst. Die Novizen arbeiten in der Landwirtschaft und im Ackerbau tatkräftig mit. Zudem erhalten sie eine interne Ausbildung. Fächer wie Religionsunterricht, Ordensgeschichte, Gesang, Franzskanische Schriften und Spiritualität gehören dazu. Die Novizen tragen eine braune Kutte mit Strick jedoch ohne Kapuze. Bei ihrer Zeitlichen Profess (Gelübdeversprechen für drei Jahre) erhalten sie dann den Habit mit Kapuze und sind kleidungsmässig von den andern Brüdern nicht mehr zu unterscheiden.
Auffallend bei den Postulanten und bei den Novizen ist der kräftige, mit rhythmischen Instrumenten begleitete Gesang, mit denen die Gebetszeiten und Gottesdienste bereichert werden. Mir scheint es, den jungen Männern seien Bewegung, Rhythmus und Gesang bereits in die Wiege gelegt worden. Eine erfrischende Atmosphäre prägt das Noviziatskloster. Lebendigkeit ist überall zu spüren. Dies besonders auch auf dem Volleyball Platz und beim «Tschüttelikasten», der in der Freizeit rege und lautstark benutzt wird. «Läbe äbe».
Br. Kletus lebt von Februar bis Ende April bei den Kapuzinern in Tansania. In der Reihe «Reisemüschterli, Eindrücke aus Tansania» teilt er einige Erlebnisse und Gedanken während dieser Zeit mit uns.